Pressebericht Gemeinderatssitzung vom 02.08.2023

04. August 2023 : Steinbach stellt schon einmal die Weichen für einen zweiten Solarpark. Das neue Sondergebiet soll dann aber auch das letzte für derartige Zwecke sein.

Steinbach stellt schon einmal die Weichen für einen zweiten Solarpark. Das neue Sondergebiet soll dann aber auch das letzte für derartige Zwecke sein.
 
STEINBACH AM WALD. Nach intensiver Vorarbeit kann die Gemeinde Steinbach am Wald die Ausweisung eines Sondergebiets für eine Freiflächenfotovoltaikanlage „Steinbachsberg und Winterberg“ anbieten. Der Gemeinderat billigte nun – bei Gegenstimmen von Stefanie Neubauer und Markus Löffler (beide CSU) – den vorgelegten Vorentwurf zum Bebauungsplan für das Sondergebiet sowie die hierfür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans.

Diplom-Geograph Norbert Köhler vom Ingenieurbüro IVS hatte zuvor seine mittlerweile angepassten Planungen vorgestellt, nachdem der Aufstellungsbeschluss bereits in der Sitzung am 8. März dieses Jahres gefasst worden war. Für das Bauvorhaben wird eine Fläche von rund 16 Hektar als Sondergebiet überplant; die Anlage selbst erstreckt sich über knapp zwölf Hektar. Aufgrund vorhandener Gehölzbestände bzw. Biotopflächen wird die Anlage großzügiger eingegrünt. Aller Voraussicht nach wird man ohne externe Ausgleichsflächen auskommen.

Im Gremium gab es erneut auch kritische Anmerkungen. Laut Stefanie Neubauer (CSU) gingen den Landwirten damit weitere Flächen verloren. Ihrer Meinung nach gehöre Fotovoltaik auf die Dächer, wobei sie die Regierung in der Pflicht sah. „Irgendwann müssen wir auch mal den Deckel draufsetzen“, appellierte sie. In die gleiche Kerbe schlug ihr Parteikollege Markus Löffler. Der Eingriff in das Landschaftsbild sei massiv; unterliege dieses doch schon aufgrund des Waldsterbens großer negativer Veränderungen. „Wir brauchen Stromanlagen. Jeder will sie; aber keiner vor der Haustür“, meinte dagegen 3. Bürgermeister Klaus Neubauer (SPD), Nägel mit Köpfen machen zu müssen. Angela Wiegand (CSU) erkundigte sich hinsichtlich der den Landwirten zugesicherten Ausgleichsflächen. Hier sei man – versicherte Bürgermeister Thomas Löffler (CSU) – auf einem guten Weg, nachdem bereits entsprechende Gespräche stattfanden. Der Gemeinde liege sehr an Einigkeit.

Mit der in Hirschfeld im Bereich Windpark bestehenden PV-Anlage mit acht Hektar und den jetzt neu hinzukommenden zwölf Hektar, komme man nunmehr auf insgesamt 20 Hektar. „Wir sind dann in der Gemeinde sehr gut aufgestellt und haben unseren Beitrag geleistet“, bekundete der Bürgermeister, es damit belassen zu wollen. Auf Anregung von Frank Hirschböck (BLS) soll hierüber auch ein Beschluss gefasst werden. Der Tagesordnungspunkt kommt auf die Oktober-Sitzung, wenn Norbert Köhler in dieser Sache erneut anwesend sein wird. Nachdem der Plan jetzt in die öffentliche Auslegung geht, wird er dann dabei die zwischenzeitlich eingegangenen Anregungen bzw. Stellungnahmen erläutern, bevor die weiteren Verfahrensschritte folgen.

Seit 1997 gibt es das Baugebiet „Stöckig“ in Windheim, das über zwei Straßen erschlossen werden sollte. Die östliche Erschließungsstraße („Oberer Stöckig“) wurde mittlerweile hergestellt; jedoch nicht die Verbindungsstraße vom Oberen Stöckig sowie die westliche Erschließungsstraße („Unterer Stöckig“). „Die „Untere Stöckig“ ist seit rund 25 Jahren unbebaut. In der Gemeinderats-Sitzung am 8. November 2021 hatte das Gremium den Aufstellungsbeschluss gefasst, den bestehenden Bebauungsplan nach den aktuellen städtebaulichen Vorstellungen zu überplanen. Der untere Bereich, der laut den ursprünglichen Planungen über eine Stichstraße erschlossen werden sollte, wird dabei nach oben verlagert. Dadurch würden die geplanten sieben Bauparzellen auch deutlich attraktiver. Das Gremium stimmte dem Vorentwurf einstimmig zu. Auch hier erfolgt nun als nächster Schritt die öffentliche Beteiligung.

Grünes Licht gab der Gemeinderat auch einer interkommunalen Kooperation im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE). Die Arge Rennsteig gibt es bereits schon seit längerem. Nun will man den Kreis ausbauen und bei der personellen Ausstattung nachlegen. Die Bürgermeister der Gemeinden Teuschnitz, Reichenbach, Tschirn, Ludwigsstadt, Tettau, Steinbach am Wald, Nordhalben, Lehesten und Wurzbach könnten sich – nach ersten Gesprächen – eine Kooperation grundsätzlich vorstellen.

Laut Bürgermeister Thomas Löffler wurde mittlerweile das Beteiligungsverfahren für den Windpark am Rennsteig gestartet. Bis zum nächsten Termin beim Regionalen Planungsverband am 15. November hofft man, dass alle erforderlichen Prüfungen vorliegen. Aktuell werden die Verträge mit dem Projektierer erstellt.

Angela Wiegands (CSU) monierte die schlechten Straßenverhältnisse in Steinbach – beispielsweise Im Lehen oder in der Edwin-Trebes-Straße. Zum Jahresende werde man diesbezüglich, erklärte der Bürgermeister, eine Auflistung mit allen Gemeindestraßen nebst entsprechenden Sanierungskosten erstellen und einen Plan für die nächsten Jahre fertigen. Rainer Neubauer (BLK) erkundigte sich hinsichtlich der Wasserversorgung in Kehlbach bei einem eventuellen Stromausfall. Hier wird - laut Auskunft des Planungsbüros SRP - ein im Fall der Fälle sofort automatisch anspringendes Notstromaggregat für Abhilfe sorgen.

aus "Neue Presse Coburg, Ausgabe Kronach" vom 04.08.2023.