Neues Leben für alte Hirschfelder Schule

14. November 2022 : Mit dem „Haus der Generationen“ geht die Geschichte des Gebäudes im 450-Einwohner-Dorf weiter. Am Samstag wurde Einweihung gefeiert.

Neues Leben für alte Hirschfelder Schule

Mit dem „Haus der Generationen“ geht die Geschichte des Gebäudes im 450-Einwohner-Dorf weiter.
Am Samstag wurde Einweihung gefeiert.

HIRSCHFELD. Nachhaltigkeit, Innenentwicklung und Generationenverbundenheit – all dies verbindet das neuentstandene „Haus der Generationen“ in der ehemaligen Hirschfelder Schule. Nach langen Überlegungen für eine Neunutzung des alten Schulgebäudes konnte diese schließlich aufgrund einer hohen Förderung realisiert werden. Am Samstag wurde das Leuchtturmprojekt der Gemeinde eingeweiht.


Foto: Heike Schülein

„Im Jahr des 800-jährigen Dorfjubiläums ist dies heute ein besonderer Tag für unser Hirschfeld, die Gemeinde Steinbach am Wald, den Landkreis Kronach und die gesamte Region“, freute sich Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler in seiner Begrüßung. Schon seit über 130 Jahren präge das zweistöckige massive Gebäude das Ortsbild des 450-Einwohner-Dorfs. In der Dorfmitte zwischen der Marienstraße und der Straße Am Anger an der KC 18 gelegen, wird es vom Feuerwehrhaus und der Katholischen Filialkirche Mariä Heimsuchung umrahmt. Die Dorfchronik datiert die Erweiterung des ursprünglichen Baus auf 1901. Mit dem Schuljahresende 1968/69 wurde der Schulunterricht in Hirschfeld eingestellt; es folgte eine Nutzung durch Firmen. Ab 1971 fanden Gruppen-Nachmittage für Kinder statt, bevor 1974 der Kindergarten mit einer Vorschulgruppe einzog.

„Das Gebäude diente in den folgenden 30 Jahren als Heimat für unsere Kleinsten, ehe 2004 auch der Kindergarten mit Windheim zusammengelegt wurde“, erklärte der Bürgermeister. Die beiden Wohnungen im nördlichen Gebäudeteil wurden lange Jahre als Mietwohnungen genutzt; während der ursprüngliche Gebäudeteil zeitweise Räumlichkeiten für Vereine, insbesondere für die Dorfjugend, bot. Aufgrund des Gebäudezustandes standen die Wohnungen seit einiger Zeit leer und auch die übrigen Räume ließen keine adäquate Nutzung mehr zu.

Im Februar 2017 wurde von Rainer Wachter der Vorschlag einer Tagespflege in den Raum geworfen. Als weiterer starker Partner konnte die Lebenshilfe Kronach gewonnen werden. Bei einer Dorfversammlung 2018 stellte man das Nutzungskonzept den Bürgern vor. Das Gesamtkonzept einer ambulanten Tagespflege des BRK-Kreisverbands Kronach, einer Frühförderstelle der Lebenshilfe Kronach, Räumlichkeiten für die Dorfjugend sowie moderner Wohnraum im Dachgeschoss wurde begeistert aufgenommen. Nach dreijähriger Vorbereitungs- und Planungszeit begann 2020 eine zweijährige Bauzeit mit einem Kostengesamtvolumen von 3,6 Millionen Euro. Ein großes Dankeschön zollte der Bürgermeister dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) für die Förderung von bis zu 2,4 Millionen Euro im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern sowie der Regierung von Oberfranken für die Förderung von 100 000 Euro.

Die beiden Mietwohnungen mit 66 und 76 Quadratmeter im Dachgeschoss wurden schon bezogen; auch die Dorfjugend wird bald die neuen modernen Räumlichkeiten beziehen. In den kommenden Wochen folgt noch der Umgriff im Außenbereich.

Die symbolische Schlüsselübergabe erfolgte durch Jörg Detsch vom Architekturbüro 3 D und der Bauleiterin vor Ort, Dorothea Dietrich. Eine Kostenmehrung von „lediglich“ 18,5 Produzent gelte heutzutage als kostenstabil, würdigte der Architekt.

„Man kann die Dinge hinnehmen, wie sie sind. Das schont die Nerven, verhindert aber auch den Blick auf Notwendiges“, verinnerlichte Regierungsvizepräsident Thomas Engel. Viele gewöhnten sich mit der Zeit an Leerstände in ihren Orten und akzeptierten diese. Steinbach habe zur richtigen Zeit die Gelegenheit beim Schopf gepackt, die Fördermöglichkeiten ausgeschöpft und Beispielhaftes geschaffen. Pfarrerin Claudia Grüning-Göll sowie Pfarrer Cyriac Chittukalam erbaten den Segen für das Haus.

aus "Neue Presse Ausgabe Kronach" vom 14.11.2022