Ein Mahnmal für den Frieden
Ein Mahnmal für den Frieden
In Hirschfeld weiht Erzbischof Ludwig Schick ein acht Meter hohes Kreuz ein. Für die Schaffung
der Gedenkstätte hat sich ein Ortsverein besonders eingesetzt.
Es soll ein Mahnmal für den Frieden über Generationen hinweg sein: das acht Meter hohe Friedenskreuz am südlichen Ortsausgang von Hirschfeld. Kürzlich wurde es unter großer Beteiligung der Bevölkerung durch Erzbischof Ludwig Schick eingeweiht. Die Feierlichkeiten waren geprägt von einer festlichen, mitunter humorvollen, aber auch besinnlichen Stimmung. In den Reden wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass Frieden nicht selbstverständlich ist.
„So viele Fahnen, so viele Ministranten in so einer kleinen Gemeinde“, staunte der Erzbischof. Seine Predigt stand im Zeichen des Kreuzes. Es könne alle Menschen an Frieden und Solidarität erinnern, sagte Schick. „Im Blick auf das Kreuz können wir aus Hass und Neid, Streit und Zwietracht, Gewalt und Krieg befreit werden und zu Menschen der Freiheit, der Versöhnung und des Friedens werden“, so Schick. Und weiter: „Im Kreuz erkennen wir, dass wir zum Frieden berufen sind, in dem Heil und Leben sind. Im Krieg dagegen sind Tod und Vernichtung.“ Und er betonte: „Gott will Frieden – und keinen Krieg.“ Nicht zuletzt deshalb bezeichnete Schick den sogenannten bayerischen Kreuzerlass – hier wurde vor vier Jahren durch Ministerpräsident Markus Söder angeordnet, dass in jedem öffentlichen Gebäude ein Kreuz angebracht werden soll – als eine „gute Idee und Initiative“.
Der Erzbischof, der in Hirschfeld seine Premiere feierte, dankte der Soldaten- und Heimkehrerkameradschaft und dem 98-jährigen Josef Förtsch als dem letzten noch lebenden Zeitzeugen im Ort, für die Fortsetzung der Tradition. Für das Gründungsmitglied, das die Schrecken des Zweiten Weltkrieges miterlebt hat, war die Erneuerung des Friedenskreuzes ein großes Anliegen. Trotz seines hohen Alters war er bei den Baumaßnahmen oftmals präsent und legte mit Hand an. Das Friedenskreuz soll die nachfolgenden Generationen an die Schrecken von Kriegen erinnern, sagte er. „Kriege lösen nie Probleme – diese können nur auf friedlichem Wege bewältigt werden.“
„Für uns ist es heute ein großer Tag“, betonte Josef Baier, Vorsitzender der Soldaten- und Heimkehrerkameradschaft, der an die Geschichte des ersten Heimkehrerkreuzes und an die Planungs- und Bauphase des neuen Mahnmals erinnerte. Unzählige Stunden waren die Mitglieder im Einsatz. Sein Dank galt den Spendern, darunter dem Landkreis Kronach, der Gemeinde Steinbach am Wald, der Sparkasse und der Raiffeisen-Volksbank. „Möge unser Friedenskreuz für unsere Dörfer ein Symbol des Friedens sein“, wünschte Baier.
Bürgermeister Thomas Löffler bezeichnete das Mahnmal als ein wichtiges Zeichen des Friedens. Er wies darauf hin, dass Frieden auch im kleinen und persönlichen Bereich beginne. Zudem ging er auf den neben dem Friedenskreuz stehenden und von der Gemeinde restaurierten Sandstein ein, in den die 14 Nothelfer eingraviert sind. Landrat Klaus Löffler bezeichnete das Mahnmal als einen Ort des Gedenkens, Mahnens und der Versöhnung. Er würdigte die Leistungen der Soldaten- und Heimkehrerkameradschaft, die mit viel Engagement und Herzblut das neue Friedenskreuz errichtet habe.
Zu Beginn des Pontifikalamts lobte Pfarrer Cyriac Chittukalam die Bürger: „Ich bin sehr stolz auf meine Hirschfelder Gemeinde.“ Hier gebe es ein lebendiges kirchliches Leben. Er erinnerte an die Primiz im Jahre 2018, als mit Tobias Fehn ein Hirschfelder zum Priester geweiht wurde. Auch dieser war vor Ort, um in seiner Heimat das Pontifikalamt und eine Prozession mit den Vereinsabordnungen samt Segnung des Friedenskreuzes mitzugestalten. Musikalisch umrahmt wurden die Feierlichkeiten von den Frankenwaldmusikanten aus Windheim.
aus "Neue Presse Ausgabe Kronach" vom 31.08.2022