Digitalisierung macht in Windheim Schule

12. Januar 2022 : Von einem enormen Digitalisierungsschritt sprach Schulleiter Bernd Jungkunz, als er bei einer Zusammenkunft die massive technische Aufrüstung der Grund- und Mittelschule Windheim vorstellte.

Die Begeisterung ist groß: Mit modernster digitaler Technik ist die Grund- und Mittelschule nun ausgestattet. Auch die Kommunikation profitiert.

Von Heike Schülein

WINDHEIM | Von einem enormen Digitalisierungsschritt sprach Schulleiter Bernd Jungkunz, als er bei einer Zusammenkunft die massive technische Aufrüstung der Grund- und Mittelschule Windheim vorstellte. Unter Beisein von Schulrätin Kerstin Zapf erläuterte er den Bürgermeistern aus den Einzugsgebieten des Mittelschulverbunds Anwendung und Vorteile der neuen IT-Medien- sowie Netzwerktechnik.

„Wir sind wahnsinnig stolz, die Schule ins digitale Zeitalter geführt zu haben“, bekundete der Schulleiter, dass dieser Schritt unverzichtbar gewesen sei. Eine wesentliche Neuerung ist eine VPN-Verbindung zwischen der Mittelschule in Windheim und der Grundschule in Steinbach am Wald. Über das VPN (virtuelles privates Netzwerk) – eine sichere Verbindung zwischen Nutzer und Internet – wird der Datenverkehr durch einen verschlüsselten virtuellen Tunnel geleitet. Die Log-in-Daten gelangen damit in jedes Klassenzimmer und können von allen Lehrern und Schülern genutzt werden.

Herzstück der Klassenzimmer sei die „grandiose“ Dokumentenkamera. Das Präsentationsgerät – eine Art Weiterentwicklung des Overhead-Projektors – kann Vorlagen schnell aufnehmen und liefert ein hochauflösendes Bild. Den perfekten Sound ermöglicht die Soundbar (wörtlich übersetzt „Ton-Balken“) per Bluetooth. Die gleiche technische Ausstattung jedes Klassenzimmers biete allen Lehrern gleiche Voraussetzungen. Gleiches gelte auch für die Schüler; verstehe man doch unter Digitalisierung an Schulen insbesondere auch eine Stärkung der Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen.

„Durch die Erweiterung neuer Kommunikationsmedien konnten wir zudem den Kommunikationsfluss erheblich verbessern“, erläuterte Bernd Jungkunz. Um den Schulalltag effizient zu organisieren und die Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern, Verwaltung und Schulleitung zu vereinfachen, setzt die Schule den „Schulmanager Online“ ein. Elternbriefe können per E-Mail oder App versendet werden, die Eltern den Erhalt einfach per Klick bestätigen. Informationen – beispielsweise auch von der Regierung in München – können so innerhalb kürzester Zeit weitergegeben werden. Mit wenigen Klicks können Eltern ihre Kinder auch online krank melden, sodass der Anruf in der Schule entfällt. Gleiches gilt für den Antrag auf Beurlaubung vom Unterricht. Auch der tagesaktuelle Stunden- und Vertretungsplan kann jederzeit abgerufen werden. Der für die Eltern kostenlose Service kann auf Computer, Tablet und Smartphone genutzt werden. Seit Kurzem verfügt man auch über eine neue Hausanlage, wodurch die Klingel der während des Unterrichts verschlossenen Schule via Bildschirm einsehbar ist.

„Uns ist es sehr wichtig, das neue Zeitalter im Oberen Frankenwald zu integrieren“, zeigte sich der Schulleiter vom großen Potenzial des Landkreis-Nordens mit „wirtschaftlichen Großgiganten“ überzeugt. Den Mittelschul-Standort betrachte man zugleich als Verpflichtung, den Schülern die Attraktivität unserer Region zu vermitteln und diese zum Hierbleiben zu animieren. Großer Dank gebühre dem Freistaat für die hohe Förderung der digitalen Technik sowie insbesondere der Gemeinde Steinbach am Wald, die einen fünfstelligen Beitrag beisteuerte. Dankbar zeigte er sich auch einer Reihe von Fachleuten gegenüber, die bei der Umsetzung mitwirkten – so dem Verwaltungsmitarbeiter der Gemeinde Steinbach, Helmut Hirth, der Systembetreuerin Maria Seubold sowie vor allem Christian Eke. Sehr mit eingebracht habe sich auch der ehemalige Systembetreuer Sebastian Unger. Die Hausmeister Uli Löffler und Marco Großmann hätten durch die Installation viel Geld eingespart und die Realisation beschleunigt.

Die Fördertöpfe seien, so Schulrätin Kerstin Zapf, gut gefüllt, würden leider jedoch nicht immer abgerufen. Die GMS Windheim sei hier ein leuchtendes Beispiel, habe sie doch das vorhandene Budget nahezu vollständig ausgeschöpft. „Das ist gut investiertes Geld, das sowohl Lehrern als auch Schülern zugutekommt“, würdigte sie. Das Engagement sei umso höher einzuschätzen, befinde sich die Schule doch mit dem Wechsel der Schulleitung und dem Abgang des Systembetreuers Richtung Lichtenfels im Umbruch. Sehr zielstrebig habe die neue Schulleitung innerhalb kurzer Zeit bereits deutliche Schwerpunkte gesetzt und zielgerichtete Innovationen vorangebracht. Besonders lobenswert sei auch die Intensivierung der Elternarbeit, wodurch man jeden mit ins Boot hole.

Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler dankte namens des Sachaufwandträgers für die enorm schnelle Umsetzung neuer Lösungsansätze. Aus eigener Erfahrung als Vater könne er eine deutliche Verbesserung des Informationsflusses bestätigen. „Das einzige Beständige ist der Wandel“ , verdeutlichte Bürgermeister Timo Ehrhardt aus Ludwigsstadt. Die Digitalisierung sei ein Muss der Infrastruktur – sozusagen von der Schiefertafel zum iPad.

In guter Geschlossenheit der Kommunen gelte es, am Image der Mittelschulen zu arbeiten. Sicherlich gingen mit der Digitalisierung auch ein Stück weit Ängste umher, vermutete Tettaus Bürgermeister Peter Ebertsch. Es bedürfe engagierter Lehrkräfte, die sich auf die neue Technik einließen. Wünschenswert sei eine Art „kleine digitale Patenschaft“ für die Grundschulen Ludwigsstadt und Tettau, was auch die Schulrätin befürwortete.

Hinsichtlich etwaiger Bedenken im Vorfeld gab ihm Bernd Jungkunz recht. „Learning by Doing“ habe diese jedoch zerstreut. Die neuen Möglichkeiten würden von der kompletten Lehrerschaft mit großer Neugierde und Begeisterung angenommen. Hinzu komme die erhebliche Arbeitsentlastung in vielerlei Bereichen – beispielsweise auch demnächst, wenn die Zeugnisse über das digitale Programm geschrieben werden.

aus "Neue Presse Kronach" vom 08.01.2022