Warten auf den „neuen“ Ölschnitzsee

31. Mai 2021 : Das Naherholungsgebiet nahe Windheim hat eine lange Phase des Umbaus hinter sich. Diese geht langsam zu Ende. Nicht nur der Landrat hofft, dass bald gebadet werden kann.

Warten auf den „neuen“ Ölschnitzsee



(Foto: Veronika Schadeck)
Das Naherholungsgebiet nahe Windheim hat eine lange Phase des Umbaus hinter sich. Diese geht langsam zu Ende. Nicht nur der Landrat hofft, dass bald gebadet werden kann.


Von Veronika Schadeck


WINDHEIM. Läuft alles nach Plan, kann es im August 2021 mit dem Badebetrieb am Windheimer Ölschnitzsee losgehen. Das teilt das Landratsamt mit. Der Landkreis als Eigentümer des Areals hat in den letzten Monaten einiges in die Attraktivierung des Ölschnitzsees in vestiert. Der Uferbereich wurde attraktiver gestaltet. Die neuen Sanitär- und Umkleideräume befin den sich im Bau, ihre Fertigstellung ist für Ende Juli geplant. Errichtet wurden zudem Spiel- und Erlebnisbereiche. Und auch die Parkplätze mit vier Stellplätzen für Wohnmobile und drei für Behinderte sind bis auf einige Restarbeiten weitestgehend fertiggestellt. Ein zusätzlicher Parkplatz für die besucherreichen Monate sowie der barrierefreie Weg zum See werden noch angelegt. An gebracht wurden zudem neue Wasser- und Abwasserleitungen.
Am Anfang der Woche wurde nun mit dem Aufstauen des Ölschnitzsees begonnen. Fakt ist: Der Freizeitsee wird die gesamte Region aufwerten – zumal sich dieser ganz in der Nähe des berühmten Rennsteig-Wanderwegs befindet und rundherum auch Wan derer, Radfahrer und Mountainbiker auf ihre Kosten kommen.
Vor allem die lang an halten de kalte Witterung, verbunden mit Frost und Schneefall seien eine Herausforderung für die bauausführenden Firmen und Planer gewesen, geht der Pressesprecher im Landratsamt, Alexander Löffler, auf die Bauphase ein. Zudem sei es zu Verzögerungen im Bauablauf durch coronabedingte Ausfälle bei Auftragnehmern und teilweise auch zu langen Lieferzeiten von Baustoffen gekommen.
Einer, der sich besonders freut, dass sich die Bauarbeiten dem Ende nahen, ist Bauherr und Landrat Klaus Löffler. „Man spürt immer mehr die Sehnsucht der Menschen, Freizeitangebote wieder nutzen zu können.“ Der Ölschnitzsee, so sagt er, sei schon immer ein Anziehungspunkt für Jung und Alt gewesen. Durch die Baumaßnahmen habe der Landkreis den See und auch das Umfeld deutlich attraktiver gestaltet.
Geschaffen wurde ein wahres Kleinod, das nicht nur die Gemeinde Steinbach am Wald, son dern darüber hinaus den gesamten Landkreis aufwerten dürfte. Landrat Löffler hofft nun, dass „wir nach Abschluss der Arbeiten einen zeitnahen Badebetrieb wieder zulassen können“, wie er betont.
Rund 2,56 Millionen Euro in vestierte der Landkreis in den Ölschnitzsee und dessen Umfeld. Die Kosten lagen somit um eine halbe Million Euro höher als in den ursprünglichen Planungen. Die Preissteigerungen liegen in den gestiegenen Materialkosten sowie im erforderlichen Wechsel des Planungsbüros begründet, war aus dem Landratsamt zu hören. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen (RÖFE) in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro.
Bei der Attraktivierung des Freizeitsees und rundherum war neben dem Landkreis auch der Wasserzweckverband Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) mit im Boot. So wurden im Zuge der Baumaßnahme neue Leitungen mit angebracht. Die FWO verlegte eine Wasserfernleitung vom Rennsteig aus kommend nach Windheim. Im Zuge dessen wurden im Auftrag des Landkreises neue Abwasserleitungen mit eingebracht.
„Die Gemeinde Steinbach am Wald entwickelt sich mit der Fertigstellung des Freizeitsees einen großen Schritt weiter hin zum Familien paradies“, freut sich Bürgermeister Thomas Löffler.
Auch der Vorsitzende der FWO, Heinz Köhler, freut sich auf den „neuen“ Freizeitsee. Er war Kronacher Landrat, als der See in den Jahren zwischen 1984 und 1986 in Windheim an gelegt wurde. Ursprünglich sollte dieser im südlichen Teil des Landkreises an gelegt werden, erinnert er sich. Nachdem aber in den 70er-Jahren der Kreistag Kronach als Standort für die weiterführen den Schulen festlegte, sei es ihm ein Anliegen gewesen, den Freizeitsee im Norden des Landkreises – als eine Art Ausgleich – anzulegen.

KEINE GRÖSSERE HOLZHÜTTE
Hans Schirmer, der am Freizeitsee eine Einkehrhütte mit Tretbootverleih und eine Minigolfanlage betreibt, hält vorerst nicht an seinem ursprünglichen Vorhaben fest. Demnach wollte er seine bisherige Hütte abreißen und durch eine größere Holzhütte mit Kamin ersetzen. Die Coronakrise habe seine Pläne geändert, sagt er. Die bisherige Hütte bleibe erhalten und werde saniert.

aus "Neue Presse" vom 20.05.2021