Steinbacher Glasobelisk im neuen Licht

02. März 2021 : Der Glasobelisk am Rennsteig-Kreisel in Steinbach am Wald wurde auf LED umgestellt. Das Wahrzeichen spart mit der neuen Technik jede Menge klimaschädliches Kohlendioxid sowie Stromkosten.

Steinbacher Glasobelisk im neuen Licht

 

Der Glasobelisk am Rennsteig-Kreisel in Steinbach am Wald wurde auf LED umgestellt. Foto: Heike Schülein


Steinbach am Wald — Es ist ein beeindruckender Anblick: Seit dem Jahr 2003 ziert der große Obelisk die Insel des Kreisverkehrs in Steinbach am Wald und leuchtet hell weit über den Rennsteig. Die gläserne Skulptur ist zum einen ein Symbol für die lokale Glasindustrie. Zum anderen steht er für das Bekenntnis zum hiesigen Lebensraum: Engagement für Industrie und Mensch, für Alt und Jung. Die Säule besteht aus einzelnen Glasscheiben, die auf einem Metallgerüst angebracht sind. Auf die Glasscheiben sind blaue Glassplitter aufgeschmolzen, in denen sich das Sonnenlicht bricht. Nachts wird er von innen beleuchtet und ist schon von Weitem als blaue Lichtsäule erkennbar.
„Als ich vor einigen Wochen bei Dunkelheit durch Steinbach fuhr, fiel mir unser leuchtender Glasobelisk ins Auge und ich machte mir Gedanken über die Energiekosten“, erklärt Bürgermeister Thomas Löffler (CSU), der daraufhin am nächsten Tag die Firma Elektro Büttner aus Windheim mit der Umstellung auf LED-Technik beauftragte. Die Kosten betrugen circa 1000 Euro.
Bereits im Jahr 2018 wurde die vollständige Umstellung der Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Steinbach am Wald mit der Bayernwerk Netz GmbH auf LED-Technik abgeschlossen. Die Gemeinde war dabei die erste Kommune im Landkreis Kronach. Dass es auch bei der Objektbeleuchtung noch viel Potenzial gibt, zeigt das Beispiel am Rennsteig-Obelisken. Lag der Stromverbrauch im Jahr bisher bei circa 5000 Euro (22 500 kWh x 0,22 Euro), beläuft sich dieser nach der Umstellung auf circa 1000 Euro (4500 kWh x 0,22 Euro). Damit werden ab sofort jährlich 8,5 Tonnen weniger klimaschädliches CO² ausgestoßen. „Die Tatsache, dass alleine die Umstellung bei diesem Objekt nun im Jahr 4000 Euro an Stromkosten einspart und sich die Kosten für die Umstellung bereits nach drei Monaten amortisiert haben, sollte unseren Fokus deutlich mehr auf die Einsparmöglichkeiten bei Objektbeleuchtungen richten“, appelliert Löffler.

Historisches Vorbild
Die Stelle für den Obelisken wurde bewusst gewählt: Die Skulptur steht inmitten des ersten großen Kreisverkehrs im Landkreis Kronach – dort, wo die Wasserscheide zwischen Elbe und Rhein liegt und der berühmte Höhenwanderweg namens Rennsteig verläuft. Die Wasserscheide wird übrigens ebenfalls von einem Obelisken markiert, der bereits aus dem Jahr 1850 stammt. Der mannshohe – 1956 erneuerte – Wasserscheiden-Obelisk am Ortstrand (624 über NN) steht nicht weit entfernt davon an der Kreuzung der Bundesstraße 85 mit dem Rennsteig. Der gläserne Obelisk greift also ein historisches Vorbild auf. Die Idee zu dem neuen Obelisken aus Glas hatte eine Studentin der Fachhochschule für Design in Coburg. Ihr Entwurf machte den ersten Platz bei dem Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Kreisverkehrs. Der acht Meter hohe und zweieinhalb Meter breite Obelisk wurde 2003 errichtet. Unter 17 Skizzen, die von den Schülern angefertigt wurden, entschied sich die Jury – bestehend aus Oliver Wiegand, Dr. Reiner Ehrig sowie Vertretern der Gemeinde Steinbach am Wald sowie „Kronach Creativ“ – für den Entwurf der Nürnberger Studentin Ute Paulus.

Symbol für die Stärke der Region
„Das Glitzern und Leuchten des Obelisken ist ein Signal, das sich einprägt – bei der einheimischen Bevölkerung genauso wie bei den Besuchern des Ortes und den Durchreisenden: Das Leuchten steht für die Stärke dieser Region und ihrer Wirtschaft. Und es macht Mut, sich auch künftig hier zu engagieren“, so der Bürgermeister. Ganz in diesem Sinne war der Obelisk auch am 18. Dezember 2003 mit den Worten eingeweiht worden: „Möge er in eine gute Zukunft leuchten!“

aus "Fränkischer Tag" vom 02.03.2021