Der Landkreis hat zwei neue Perlen

28. September 2022 : Mitwitz und Kehlbach haben sich beim Landeswettbewerb von „Unser Dorf hat Zukunft“ tapfer geschlagen. Es geht sogar ein Sonderpreis in die Region.

Der Landkreis hat zwei neue Perlen
Mitwitz und Kehlbach haben sich beim Landeswettbewerb von „Unser Dorf hat Zukunft“ tapfer geschlagen. Es geht sogar ein Sonderpreis in die Region.
 
MITWITZ/KEHLBACH. An den Erfolg von Steinbach an der Haide kommen Kehlbach und Mitwitz zwar nicht heran – Steinbach hatte 1967 und 1975 auf Bundesebene des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ die Goldmedaille in den Landkreis Kronach geholt. Aber Silber im Landesentscheid für Mitwitz und Bronze sowie ein Sonderpreis für Kehlbach (die NP berichtete am Dienstag) – das ist doch schon mal etwas.

In Kehlbach hat man am Montag das Ergebnis mit Spannung erwartet. „Es hieß, wir bekommen Montagnachmittag Bescheid. Da haben wir uns für 17 Uhr im Gasthaus Frankenwald verabredet. Ich hatte die Mail dann schon um 14.54 Uhr in meinem Postfach, habe sie aber nicht aufgemacht“, erzählt der Bürgermeister von Steinbach am Wald, Thomas Löffler (CSU). Um 17 Uhr sei er schon sehnsüchtig von 30 Kehlbachern erwartet worden. „Wir haben die Mail gemeinsam geöffnet“, sagt Thomas Löffler. Und ja, dass man nicht besser abgeschnitten hat, das hat im ersten Moment schon ein wenig geschmerzt. Aber zu den 15 schönsten Dörfern im Freistaat zu gehören, sei dennoch ein schöner Erfolg. Und der Sonderpreis, mit dem Kehlbach ausgezeichnet worden ist, mache dann doch wieder einiges wett.

Den Sonderpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat Kehlbach für „das Bewahren seines Erscheinungsbildes als Wald-Hufen-Dorf“ erhalten. Fragt man Google, was sich dahinter verbirgt, so erhält man die Info, dass es sich hier um eine ländliche Siedlungsform handelt, die sich durch einen regelmäßigen Grundriss auszeichnet. Rechts und links der Dorfstraße würden die Hofanlagen liegen, dahinter relativ breite Streifen landwirtschaftlichen Grundbesitzes. Thomas Löffler ergänzt, die Streifen würde sich über die Wiesen bis in die angrenzenden Wälder erstrecken. „Wenn man sich historische Karten anschaut, sieht man, dass Kehlbach seit Jahrhunderten so angelegt und eigentlich unverändert geblieben ist. Das ist schon eine Besonderheit.“ Deshalb gebe es nun auch Überlegungen, einen Lehrpfad oder Themenweg dazu zu konzipieren. Und allemal, betont Thomas Löffler, habe die arbeitsintensive Vorbereitung auf die Jury-Besuche die Dorfgemeinschaft noch enger zusammengeschweißt.

Das sieht man auch in Mitwitz so. Dort freut man sich über die Silbermedaille beim Landesentscheid, wie Bürgermeister Oliver Plewa (CSU) auf NP -Nachfrage mitteilt. „Unsere ganze Mannschaft hat sich super bei der Jury präsentiert. Das ist ihr Erfolg.“ In Mitwitz könne man mit Fug und Recht behaupten, dass „unser Dorf Zukunft hat“. Die Rückmeldungen von der Jury beim Bezirks- und nun auch Landesentscheid seien durchweg positiv gewesen. Oliver Plewa: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Zur Erinnerung: 2019 hatten sich Mitwitz und Kehlbach durch ihre erfolgreiche Teilnahme beim Kreisentscheid für die Bezirksebene qualifiziert. Normalerweise wäre es 2020 weitergegangen. Doch Corona machte dem Wettbewerb einen Strich durch die Rechnung. Im Juni dieses Jahres ging es dann endlich weiter. Eine neunköpfige Jury mit Fachleuten aus freier Wirtschaft, Verbänden und Staatsbehörden stattete den beiden „Aushängeschildern“ des Landkreises einen Besuch ab. Viele Ehrenamtliche aus Mitwitz und Kehlbach machten die Rundgänge durch die beiden Orte zu einem besonderen Erlebnis. Die Belohnung: Im Juli wurde bekannt, dass beide Gemeinden eine Runde weiter kamen – zum Landesentscheid. Die Übergabe der Medaillen findet am 29. Oktober in Veitshöchheim statt. Die Kehlbacher und Mitwitzer freuen sich schon darauf.

aus "Neue Presse Coburg Ausgabe Kronach" vom 28.09.2022